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St.Galler Spitäler bauen Stellen ab

Die Sektion SG TG AR AI des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer ist empört über die Entscheide der Führungsspitzen der St.Galler Spitäler. Anstatt die Verantwortlichkeit für das finanzielle Defizit an den Verursacher, nämlich den Kantonsrat, zurückzuspielen, wälzen sie das Problem auf die Schultern der Mitarbeitenden. Die leidtragenden sind die 300 – 400 Mitarbeitenden, die den blauen Brief erhalten werden.
Am vergangenen Freitag schien die Welt noch in Ordnung. Am Spital St.Gallen fand das grosse Personalfest statt. Ausgelassen wurde gefeiert, obwohl der Stellenabbau durch Verwaltungsrat und Geschäftsleitung längst beschlossene Sache war.

Es ist hinlänglich bekannt, dass der Spitalbetrieb landauf, landab ungenügend ausfinanziert ist. Sogar die Thurgauer Spitäler prognostizieren künftig rote Zahlen, weil in den Tarifen die Abschreibungen für Neubauten mitgetragen werden müssen. Dieses im 2012 eingeführte neue Spitalfinanzierungsmodell zeigt jetzt Nachwirkungen. Im Kanton St.Gallen umso mehr, da der Kantonsrat im 2005 ein zehnjähriges Baumoratorium erwirkt hatte, obwohl in diesen Jahren Vorbereitungen für das neue Finanzierungssystem angestanden wären. Die überfälligen Neubauten oder Sanierungen der St.Galler Spitäler kommen nun mit aller Wucht auf die Institutionen zu und reissen grosse Löcher in deren Rechnungen.

Das Management der St.Galler Spitäler hat im Frühjahr entschieden, die Reorganisation der Betriebe mit einer externen Beratungsfirma, der PWC, durchzuführen. Wie so oft in solchen Prozessen mit hochkarätigen Unternehmensberatern wird Personal entlassen. Die Zahlen stimmen vielleicht danach, aber die Moral der Geschichte ist, dass das Image, die Mitarbeiter:innenzufriedenheit und die Qualität meist abnimmt. Solch einschneidende Sparmassnahmen gehen nie spurlos an einer Unternehmung vorbei. Aus der Wirtschaft kennen wir allzu viele Beispiele, die durch Personalabbau und Sparmassnahmen nicht gelungen sind.

Die im März vorgestellten Sparmassnahmen und Stellenreduktionen konnten wir als Vertreterin der Pflegefachpersonen nachvollziehen. Bereits damals sorgten wir uns um die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität und mahnten. Jetzt fordern wir von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung klare Bekenntnisse, dass die Pflegequalität hochgehalten wird und der Stellenschlüssel am Pflegebett, die sogenannte Nurse-to-Patient Ratio den gängigen Normen entspricht. Nur mit genügend Fachpersonal am Pflegebett kann ein guter Genesungsverlauf unterstützt werden.

Wir sind sehr besorgt! Aus den Ausführungen des Verwaltungsrates ist herauszulesen, dass in den Supportbereichen der Pflege Stellen abgebaut werden. Dies ist umso unverständlicher, da für die Zukunft mehr Pflegende ausgebildet werden müssten und die Pflege als Profession selbst sich seit der Bologna Reform entwickelt. Die Pflegeexpertise mit deren Spezialistinnen ist am Pflegebett unabdingbar. Die technologischen Entwicklungen im Gesundheitswesen fordern lebenslanges Lernen, auch in der Pflege. Wie soll dies möglich sein, wenn in diesem Bereich gespart wird!

Den betroffenen Pflegenden bieten wir als Personalvertreterin unsere grösstmögliche Unterstützung in diesem Prozess an und stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung.

Die SBK Sektion SG TG AR AI, die Stimme der Pflege

St. Gallen, 28. September 2023

Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Cornelia Hartmann, Präsidentin, 079 850 16 40
Edith Wohlfender, Geschäftsleiterin, 079 934 17 29 oder (071 223 43 69 bis 13 Uhr)

Komplette Medienmitteilung als PDF und zum Download
SBK SG TG AR AI
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