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Frauenstreik in Frauenfeld

Es war eine friedliche und solidarische Kundgebung mit kämpferischen Reden und einem anschliessenden lauten Marsch durch die Stadt. Die Forderungen der Rednerinnen werden diesen Mittwoch dem Regierungsratspräsidenten Dominik Diezi übergeben.
Von unserer Seite sind dies:
  • Die geplanten Budgetkürzungen in der Umsetzung der Pflegeinitiative zu korrigieren.
  • Endlich konkrete Schritte in der 2. Etappe sowohl vom Kanton TG wie auch den verschiedenen Betrieben.
  • Die Thurgauer Regierung soll einen Dialog pflegen zu ihren Politiker:innen auf nationaler Ebene damit diese die Interessen der Pflege wirksam vertreten.
Vollständige Rede zum Frauenstreik von unserer Co-Geschäftsleiterin Nicole Rüegg:

Liebes Streikkomitee TG
Liebe Politikerinnen
Liebe Pflegenden
Liebe Alle

Warum ich heute da stehe?

Ich möchte ein professionelles Gesundheitssystem mit gesunden Pflegenden die ihren Beruf mit Leidenschaft und als Profession ausüben können.

Ich möchte eine andere Gesellschaft für meine zwei Söhne, in der sie die Gleichstellung, welche sie in ihrer Ursprungsfamilie erfahren haben, mit gutem Gewissen und einer Selbstverständlichkeit leben dürfen.
Die letzte Woche gab es ein Screening vom Film HELDIN mit der Regisseurin Petra Volpe in Bern zu dem die 246 Parlamentarier:innen aus dem National- und Ständerat geladen waren.

Stellt euch vor es sind 5 Parlamentarier:innen gekommen!

Das stimmt mich sehr nachdenklich, nein es macht mich sehr wütend und traurig! Für uns Pflegende ist dies einen starken Schlag ins Gesicht. Bis jetzt schafften wir es diesen immer wieder wegzustecken, aufzustehen, die Krone neu zu richten und weiterzuarbeiten. Nur frage ich mich wie oft schaffen wir dies noch, ohne k.o. zu gehen?
  • ohne das noch mehr Pflegende aussteigen?
  • ohne dass die Pflege kollabiert?
  • ohne dass unser Gesundheitssystem in sich zusammenfällt?
Im Jahr 2021 wurde die Pflegeinitiative vom Volk angenommen und die Politik wie auch die meisten Betriebe verschleppen es seit Jahren diese umzusetzen!

Auf was warten sie genau?
Jetzt in Etappe 2 geht es unter anderem um die bedarfsgerechte Personalausstattung in allen Pflegebereichen und gerechte Arbeitsbedingungen. Eine angemessene Personalausstattung heisst, Pflegefachpersonen die der Anzahl und den Bedürfnissen der zu pflegenden Patient:innen  entspricht, ermöglicht eine qualitativ hochwertige Versorgung. Gleichzeitig wird eine Überlastung des Personals vermieden.

Doch der Bundesrat nimmt diese Themen nicht ernst, schlägt unsere Anliegen in den Wind und akzeptiert somit auch den Volkswillen nicht.

Im Juli gehen die Beratungen zur 2. Etappe der Pflegeinitiative in der Gesundheitskommission des Nationalrates los, mit Patrick Hässig und Farah Rumy haben wir zwei Pflegende im Nationalrat, doch dies wird nicht genügen um das Steuer herum zu reissen. Wir müssen uns ALLE für die Rechte der Pflegenden stark machen.

Wie könnt ihr dies machen fragt ihr euch?

Thematisiert dies in euren Gremien, Vereinen, Communitys, in der kommunalen und kantonalen Politik, wählt Menschen, die das Gesundheitssystem unterstützen und im Nahe sind, macht die Pflege und ihre Arbeitsbedingungen in den verschiedenen Betrieben zum Thema, stellt Fragen „Wie möchte ich gepflegt, betreut werden, wenn es mir nicht gut geht? und redet darüber mit euren Freunden, Familien, Arbeitskolleg:innen,…

Pflege geht uns alle an, vor allem dann, wenn sie nicht mehr oder nur in ungenügendem Masse vorhanden ist!

Zu meinem zweiten Punkt Ich möchte eine andere Gesellschaft für meine zwei Söhne.
Ich war als Co- Leitung der GRÜNEN Frauen an der 125 Jahr Feier von Alliance F, einer überparteilichen Organisation, die sich seit eben125 Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt. Dort trat die Zürcher Sängerin Follia mit dem Lied Merci auf.  Sie hat den Song Merci von Stiller Haas feministisch interpretiert und mit Humor und klaren Worten versetzt. Er ist grandios, hört ihn euch an, wenn immer ihr die Möglichkeit habt.

Daraus werde ich euch einige Textpassagen, welche mich berührt haben, vortragen.

Merci das ich Autofahren darf, das ich meine Grenzen wahren, merci das ich lesen und schreiben kann, singen, tanzen, putzen, kochen und nebenbei noch arbeiten.
Merci für den gleichen Lohn, ah nein sorry, aber er kommt ja dann vielleicht erst Morgen.
Merci bin ich auch dabei bei eurem Monopoly, auch wenn ich den Eindruck habe das ich immer zwei Felder hinter euch bin.
Merci kann ich mein eigenes Geld verdienen.
Merci das ich alle lieben darf, aber eines ist klar nur JA ist JA!
Merci das ich einen Beruf erlernen durfte und Bundesrätin werden könnte, wenn ich dies nicht werde, kann ich sie wenigstens indirekt wählen.
Merci für jedes Schönheitsideal an welchem ich mich daran aufhängen kann.
Merci für jeden klebrigen Kompromiss.
Merci ist diese Bewegung (des 14.6.) noch nicht gestorben.
Merci für den heutigen 14. Juni für den 8. März und dass ihr alle am heutigen Tag da seid.

Ich wett meh, meh als Menschen möglich schint
Ich wett eu alli machä gseh es lang no lang nid,
Ich wett no viel viel meh, meh als menschenmöglich schint und drum bin ich hüt luut!

Merci das ihr mit mir Hüt, jetzt und a dä Demo luut sind.
Merci
SBK SG TG AR AI
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